Mitglieder

Über unseren Verein…

Wir informieren Sie ausführlich über unseren Verein, unsere Arbeit, Leistungen und das dahinter stehende Team. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. erfüllt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Der Verein ist eine der tragenden Säule im kulturellen Leben der Erkelenzer Lande. Das Heimatbewusstsein der Einwohner soll geweckt, gestärkt und erhalten werden. Diesen Zielen sollen dienen:

  • Erforschung und Darstellung der Geschichte
  • Kenntnis, Schutz und Pflege der Landschaft und der kulturellen Güter
  • Einflussnahme auf die Gestaltung der heimatlichen Umwelt
  • Exkursionen, die der kunst- und kulturgeschichtlichen Weiterbildung dienen
  • Initiierung und Förderung von kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen
  • Pflege des Chorgesangs

Sie wollen unsere Tätigkeiten unterstützen? Selbstverständlich können Sie Mitglied im Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. werden.

100 Jahre Heimatverein in Bildern 1920 – 2020

Rita Hündgen gab am 03,10,2020 auf der Mitgliederversammlung in der Stadthalle in einer Präsentation einen Überblick über die Entwicklung des Heimatvereins der Erkelenzer Lande in den vergangenen 100 Jahren seit der Gründung am 03.10.1920 als Geschichts- und Altertumsverein bis in die Jetztzeit.

Heimatgedanke im Wandel

Der Heimatverein besteht sein 100 Jahren und blickt damit zurück auf Jahrzehnte der Entwicklung in Zeiten größter kultureller, wirtschaftlicher und politischer Umbrüche und so spiegelt die Vereinsgeschichte die gesellschaftliche Entwicklung eines Jahrhunderts wieder.

1920 unter dem programmatischen Namen „Geschichts- und Altertumsverein“ gegründet, leistete dieser erste Verein Großartiges bei der Erforschung und Darstellung der Erkelenzer Historie. So erschien zum um 600-jährigen Stadtjubiläum 1926 das Buch „Geschichte der Stadt Erkelenz“, das die Ergebnisse  jahrelange Recherchen zusammenfasste.

Identität aus der Historie

Für die im 20. Jahrhundert wirtschaftlich aufblühende Kreisstadt bedeutete dieses heimatkundliche Werk einen außerordentlichen Zuwachs an Bekanntheit und Interesse über die Grenzen des damaligen (Land-)Kreises Erkelenz hinweg. Vor allem ließ diese Vereinsarbeit  im Bewusstsein der Bürger ein beeindruckendes Bild des historischen Handelsortes Erkelenz und seiner Vermittlerrolle zwischen der maasländischen und der rheinischen Kultur entstehen.

Zwischen den Zeiten erkennt man nicht selten den Stolz der Bürger auf die Besonderheit ihrer Insellage durch die politische Anbindung an das Herzogtum Geldern in der ersten Blütezeit der Stadt. Genau das war der Stoff, aus dem das „Wir-Gefühl“, das Selbstbewusstsein und der unbefangene Stolz der Bürger auf das Vererbte ihre Kraft nahmen.

Der Eindruck der Besonderheit blieb in den Zeiten erhalten, als Staats- und Verwaltungsgrenzen schon nicht mehr den vorherigen Verhältnissen entsprachen und Erkelenz den Zentralisierungsprozess zur Kreisstadt durchlaufen hatte. Ob zum geldrischen, jülicheren, französischen oder preußischen Territorium gehörend, immer hatten die Menschen sich ihr  besonders geprägtes Stück Heimat erhalten.

Zivilisationsbruch

Wie anfällig dieser Heimatbegriff gegen Einflüsse von außen war, zeigte sich in den 1930er Jahren. Der sich im Kreisgebiet ausbreitende Nationalsozialismus versuchte, die Triebkräfte der Heimatliebe in engstirnigen Nationalstolz umzumünzen und für seine Ideologie des Hasses einzuspannen.

Langjährige, verdiente Vereinsmitglieder mussten Ihre Mitarbeit beenden. Für das 1922 auf Vereinsinitiative begründete Stadtmuseum im Alten Rathaus wurde ein Vorstand eingesetzt, der von nun an die ideologische Richtung der Museums-Ausstellungen bestimmte.

Der zweite Weltkrieg endete 1945 für Erkelenz mit der fast totalen Zerstörung.

Ein Neubeginn

Nach 1945 war Aufräumen – vor allem in den Köpfen  – angesagt.

Der Neuanfang des Vereins 1948 stand dann auch im Zeichen des Wiederaufbaus: Es galt wertvolle, durch Kriegshandlungen fast vollständig zerstörte, Bauten zu erhalten bzw. wiederherzustellen. So ist der Erhalt des Alten Rathauses und des Turms von Sankt Lambertus einer Vereinsinitiative zu verdanken.

Und der Wirkungskreis des Vereins, der sich schon vor dem Krieg auf das damalige Gebiet des Landkreises Erkelenz erstreckt hatte, sollte nun auch im Vereinsnamen zum Ausdruck kommen:

„Heimatverein der Erkelenzer Lande“.

Ausrichtung für die Zukunft

Erst mit der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1972, als  Erkelenz den Status der Kreisstadt verlor, drohte dieser langjährigen Erfolgsserie das Aus. Als hätte der Verein mit dem bisherigen Landkreis Erkelenz die Plattform für die weitere Tätigkeit verloren, ruhten die Aktivitäten. Und erst 1980 vereinbarten Vereinsmitglieder mit Vertretern von Rat und Verwaltung der Stadt Erkelenz den Fortbestand des Vereins.

Nach ihrem Willen sollte dieser wieder zu einer tragenden Säule des kulturellen Lebens werden. Was mit dieser weitgefassten Zielerklärung gemeint war, zeigte sich in den darauffolgenden Jahren deutlich.

Der Heimatverein wirkte als Ausrichter verschiedenster kultureller Aktivitäten wie auch als beratendes Gremium für die Belange des Wohnumfeldes, des Landschafts-, Natur- und Denkmalschutzes für Erkelenz und seine Umgebung.

Städte- und Museumsfahrten, Wandertouren – auch über  Landesgrenzen hinweg – sorgten dafür, dass der „Blick über den heimatlichen Tellerrand“ die Kultur unserer Nachbarn in einem zusammenwachsenden Europa erlebbar machte und für neue Eindrücke und Anregungen sorgte.

Die Zukunft hat begonnen

So wie sich der Heimatbegriff im Laufe der Zeit wandelte, so unterliegt auch die Ausgestaltung der Ziele des Heimatvereins einem ständigen Prozess, und so kann und soll die Arbeit auch weiterhin mit möglichst vielen verschiedenen Initiativen belebt und erweitert werden.

Im Jahre 2018 wurde das „Virtuelle Museum der verlorenen Heimat“ geschaffen. Exemplarisch wird zunächst die unwiederbringliche Zerstörung  der Erkelenzer Ortsteile Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich, Berverath, Immerath, Pesch, Lützerath sowie Borschemich durch den Braunkohleabbau historisch und aktuell dokumentiert. Ab 2021 soll die gesamte Geschichte der Stadt Erkelenz dargestellt werden.