Historisches aus den Erkelenzer Landen

Als Erkelenz in Trümmer sank

Entgegen anders lautender Meldungen wird der Vortrag „Als Erkelenz in Trümmer sank“ am 20.04.2020 nicht stattfinden. Ob und ggf.. wann der Vortrag stattfindet, wird zu gegebener Zeit mitgeteilt. mehr…

Erinnerungen an Seuchen im Erkelenzer Land – Das Rochuskapellchen in Erkelenz

Die Corona-Pandemie und deren vielfältige Auswirkungen bringen schon seit Wochen sowohl das private als auch das öffentliche Leben „durcheinander“. So etwas in unserer Zeit, dies erschien bisher eigentlich unmöglich. Aber immer schon, auch im Erkelenzer Land, hat es Seuchen -z.B. Pest, Cholera, Lepra- mit vielen Erkrankten und Toten gegeben und es gab auch Einrichtungen, in denen Erkrankte isolierten wurden, z.B. in sog. Siechen- oder Leprosenhäusern. Von Behandlung, so wie heute, kann natürlich nicht gesprochen werden. Im Grunde genommen ging es nur darum,  die Erkrankten zu isolieren und Kontakte zu anderen Personen zu vermeiden.

In Erkelenz ist das älteste Siechenhaus im Jahre 1535 nachgewiesen. Es lag zwischen Erkelenz und Oestrich, etwa da wo heute die Grünanlage süd-östlich vom Ziegelweiher ist. Vielmehr ist nicht bekannt, auch nicht wie lange es bestanden hat, 1619 ist es nochmals erwähnt. Später, nachweislich 1712 bis 1719 findet man durch Flurnamen Hinweise auf ein Siechen- oder Leprosenhaus zwischen Erkelenz und Oerath, gelegen hinter der Gabelung der Straßen nach Roermond und Wegberg/Venlo in Richtung Oerath. Wann genau es hier entstanden ist, ist nicht bekannt, wohl irgendwann nach dem Jahre 1619. Bekannt ist aber, dass das Siechenhaus im Jahre 1720 abgebrochen und das Grundstück verpachtet wurde.

Finanziert wurden die Leprosenhäuser überwiegend durch Stiftungen, die vom sog. Siechenmeister verwaltet wurden. Über das Leben in den Leprosenhäuser in Erkelenz ist wenig bekannt. Allgemein dienten sie der Isolierung insbesondere von Lepraerkrankten, so gab es z.B. zeitweise Eheverbote für an Lepra  Erkrankte. Wahrscheinlich lebten, zumindest zeitweise, aber  auch Familien im Siechenhaus. Dies ergibt sich u.a. aus dem Taufregister von St. Lambertus.

Siechen- und Leprosenhäuser gab  es auch in Kückhoven, Unterwestrich und Gerderath.

In Band 20, Seite 116 der Schriftenreihe des Heimatvereins hat Hans-Otto Brans einen sehr ausführlichen Artikel „Leprosenhäuser im heutigen Stadtgebiet von Erkelenz“ geschrieben. Diesen Artikel können Sie hier lesen.

An der Straßengabelung  Roermond –  Venlo wurde 1772 ein Kapellchen  zu Ehren des Heiligen Rochus, u.a. dem Schutzpatron der Pest- und anderen Seuchenkranken erbaut, es sollte an das ehemaligen Siechenhaus, das in diesem Bereich gestanden hatte, erinnern.

Gerd-Dieter Helbig hat die Geschichte des Rochuskapellchen zusammengestellt. Lesen Sie seinen Bericht. mehr…

Vor 75 Jahren: Ende des 2. Weltkrieges im Erkelenzer Land

Am 8. Mai vor 75 Jahren endete mit der bedingungslosen Kapitulation der 2. Weltkrieg. Für die Menschen im Erkelenzer Land war dieses Datum  im Hinblick auf das Ende der Kampfhandlungen sicherlich ohne wesentliche Bedeutung, denn hier war schon Ende Februar 1945 mit der Eroberung durch die Amerikaner der Krieg faktisch zu Ende. Über die letzten Tage des Krieges im Erkelenzer Land im Februar 1945 haben wir schon berichtet.

Aber was geschah danach, denn Frieden war ja noch nicht, die Erkelenzer Lande waren besetzt, zunächst von den Amerikanern, die dann später von den Engländern abgelöst wurden. Die Berichte über die Geschehnisse dieser Zeit sind dürftig, ist auch verständlich, denn die wenigen im Erkelenzer Land Verbliebenen hatten andere Sorgen.

In dem folgenden Bericht haben wir einige Ereignisse der Zeit nach dem Einmarsch der Amerikaner in Erkelenz zusammengefasst.

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Am 19. Februar 1860 brannte der Kirchturm von St. Lambertus in Erkelenz

Die Brandkatastophe von Notre Dame in Paris erinnert an ein ähnlichnes Feuer, das am 19. Februar 1860 den Kirchturm von St. Lambertus in Brand setzte. Hubert Rütten hat dazu einen Bericht gefunden, den wir gerne veröffentlichen. mehr…

Als belgische Truppen Erkelenz besetzten!

Mit dem Waffenstillstand am 11. November 1918 in Compiègne war der Erste Weltkrieg für die deutsche Bevölkerung offiziell beendet. Die Bewohner des Rheinlandes aber sollten die Auswirkungen der vier Kriegsjahre erst jetzt in voller Tragweite zu spüren bekommen.

Auf der Grundlage der Bestimmngen des Waffenstillstandes vom 11. November 1918 besetzten zum 1. Dezember 1918 belgische, britische, amerikanische und französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet und vier rechtsrheinische Brückenköpfe sowie die Stadt Köln, Koblenz, Mainz und Kehl. Nordwestlich von Düsseldorf quartieren sich belgische Truppen ein, zwischen Düsseldorf und Bonn britische, zwischen Bonn und Koblenz amerikanische, südlich von Koblenz französische. Rechts des Rheins wurde ein zunächst 10 km, ab Januar 1920 50 km breiter entmilitarisierter Streifen geschaffen.

Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens am 11. November 1918 wurden belgischen Einheiten, aus Frankreich kommend, über Belgien nach Deutschland verlegt. Am 1. Dezember 1918 konnten belgische Truppen die Besetzung ihres Sektors vollziehen. In Erkelenz traf am Abend des 02. Dezembers 1918 eine belgische Landwehrkompanie ein.

Dieses Datum, also vor 100 Jahren, veranlasste Günther Merkens, den Vorsitzenden des Heimatvereins, auf Spurensuche zu gehen.  mehr…