Route gegen das Vergessen
Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und das Gedenken an die Opfer des Terrors sind in Erkelenz keine neuen Themen. Seit vielen Jahren schon gibt es jedes Jahr am 9. November eine vor allem von Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule Erkelenz gestaltete Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof, Straßen wurden nach lokalen Widerstandskämpfern genannt, Stolpersteine des Kölner Bildhauers Gunter Demnig erinnern daran, dass hier bis in die 1930er Jahre jüdische Mitbürger wohnten, die deportiert und umgebracht wurden.
Die Route gegen das Vergessen ist ein weiteres Mittel zur Erinnerung. An zwölf Stationen im Stadtgebiet informiert sie über nationalsozialistische Verbrechen, über den Einfluss der Diktatur auf die Gesellschaft, aber auch über den Widerstand.
Die Route gegen das Vergessen kann und will keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Vielmehr zeigt sie an Beispielen aus verschiedenen Lebensbereichen, dass der Nationalsozialismus sich nicht auf Parteizentralen und Konzentrationslager beschränkte, sondern auch unmittelbar vor unserer eigenen Haustür Spuren hinterlassen hat.
Die Route gegen das Vergessen ist die Einladung, diesen Spuren nachzugehen.
Die Route gegen das Vergessen entstand in einem mehr als zweijährigen Prozess. Im Sommer 2006 verabschiedete der Erkelenzer Hauptausschuss einen Antrag zur Einrichtung der Route.
Gleichzeitig erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus Schülern des Cornelius-Burgh-Gymnasiums einen Entwurf, der beim bundesweiten „Denkt@ag“-Wettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde. Dieser Entwurf diente als Grundlage für eine Arbeitsgruppe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V., die allen Bürgern offenstand und welche die nun vorliegende Route und eine Broschüre erarbeitete. Die nunmehr zweite, vollständig überarbeitete Auflage der Broschüre können Sie zum Preis von 2,00 Euro bei der Geschäftsstelle des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V. erwerben.
Einen aktuellen Überblick (Stand: 9/2015) über die in Erkelenz verlegten Stolpersteine – eine Initiative der Gemeinschaftshauptschule Erkelenz sowie des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V. mit Unterstützung der Stadt Erkelenz – erhalten Sie in einem Flyer,
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Die 60 seitige Broschüre „Route gegen das Vergessen“ ist- da vergriffen – neu nach Aktualisierung aufgelegt worden. Sie leistet einen Beitrag zur Erinnerungskultur nicht nur an Gewaltverbrechen oder die sogenannte Gleichschaltung zur Zeit des Nationalsozialismus im Erkelenzer Land sondern auch an mutige Menschen, die Widerstand geleistet haben.